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Vom Perinatalzentrum zur Hausgeburt

Aktualisiert: 7. Okt. 2020

Schon lange bevor mein Mann und ich mit der Familienplanung starteten stand für uns beide fest, dass unsere Kinder im ELKI in Klagenfurt zur Welt kommen würden. Wir haben beide beruflich mit dem Gesundheitswesen zu tun und wollten bei der Geburt von Pädiater*innen bis Intensivstation alles in greifbarer Nähe wissen. Auch zu Beginn meiner Schwangerschaft stand für mich das ELKI an oberster Stelle.





Im Verlauf der Schwangerschaft, im Rahmen der Schwangerenvorsorge, besprach Zala mit mir verschiedene Optionen, die für eine Geburt möglich wären. Anfangs dachte ich ja, dass ich das ohnehin wüsste, also eben Krankenhaus inklusive Aufenthalt, Krankenhaus ambulant, sozusagen ab nach Hause nach wenigen Stunden, oder eben eine Hausgeburt. Ich sagte damals sofort, dass eine Hausgeburt für mich nicht in Frage käme und dann kam das Schlagwort „Wehenbegleitung“. Zala erklärte mir, was die Wehenbegleitung ist bzw. wie diese ablaufen würde. Ich war begeistert und beschloss sofort, dass die Wehenbegleitung mit anschließendem Ortswechsel ins Krankenhaus für mich das Richtige wäre, auch mein Mann war begeistert davon. Hier kam für mich dann auch das örtliche Krankenhaus in Frage, weil ich wusste, dass meine Hebamme Zala meinen Mann, mich und unser ungeborenes Kind bestens dorthin begleiten würde. Entspannt verging meine Schwangerschaft und unserem Baby und mir ging es immer wunderbar. Den ersten Anflug von Unwohlsein hatte ich dann aber doch als ich im Feber, bei der Führung durch die Kreißsäle, dachte:„ah, wie nett, da herinnen soll ich also unser Baby bekommen…“. Zugegeben, ich war selbst etwas erstaunt von mir, dass ich mich in einem Krankenhaus unbehaglich fühlte, das war mir absolut neu. Mir war aber natürlich klar, dass diese Erleuchtung doch recht spät kam.


Tja und dann, dann kam Corona…

Am 13. März kam die Tochter einer Yoga-Freundin zur Welt und zum Glück informierte diese uns gleich, dass die Väter bei der Geburt ab sofort nicht mehr mit durften. Da war ich dann einmal sprachlos. Diesen wichtigen Augenblick in unserem Leben ohne meinen Mann zu erleben, kam für mich absolut nicht in Frage. Ich gehöre nämlich zu den Frauen, die nicht der Meinung sind, dass Männer überflüssig und unbrauchbar sind bei der Geburt. Das nur nebenbei kurz erwähnt. Ich überlegte nicht lange und wenige Telefonate später wurde aus der Wehenbegleitung die Entscheidung, dass wir zu Hause bleiben würden, wenn alles weiterhin so reibungslos verlaufen würde wie es bisher der Fall war. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört bei dieser Entscheidung, aber selbstverständlich auch meinen Mann in diese Entscheidung miteinbezogen. Warum? Weil ich finde, dass bei der Geburt alles so sein soll, wie die Frau es möchte und für mich ein entspannter Mann hierzu eine wichtige Basis ist. Kein Mann kann seiner Frau während der Geburt ruhig zur Seite stehen und dieses Erlebnis auch noch schön finden, wenn er nur daneben steht und fast die Krise bekommt, weil seine Frau sich entschieden hat, das Baby zu Hause zur Welt zu bekommen. Nachdem unser Sohn dann geboren war und unsere Familie und Freunde erfahren haben, dass er zu Hause zur Welt gekommen war, hörte ich wohl nach den Glückwünschen am häufigsten Aussagen wie: „du bist ja wahnsinnig“, „wow, bist du mutig“, „boah, in der heutigen Zeit noch eine Hausgeburt, würd ich mich nie trauen“ und das sind nur die Kommentare, die mich persönlich erreicht haben… jetzt darf sich natürlich jeder selbst ausmalen, was die Leute sich dann in Wirklichkeit gedacht haben. Wirklich lustig. Naja, jedenfalls habe ich dann darüber nachgedacht und bin nach sehr kurzem Überlegen draufgekommen, was die Grundlage für diese Entscheidung bildet, eigentlich ist es ganz einfach: Vertrauen.


Bedingungsloses Vertrauen, in dem Wissen, dass man von einer wunderbaren, einfühlsamen und über alle Maße kompetenten Hebamme durch die Schwangerschaft und Geburt begleitet werden würde. Dieses bedingungslose Vertrauen in meine Hebamme Zala, das ich zu keiner Sekunde meiner Schwangerschaft oder Geburt in Frage gestellt habe und somit für mich nur eines zu tun war: Mich darauf einzulassen, was und wie mein Körper mir in dem überwältigenden Augenblick der Geburt instinktiv gezeigt hat, was zu tun ist.


Mein Mann und ich sind noch immer überglücklich, dass wir das Wunder der Geburt in unseren eigenen vier Wänden erleben durften.


- Gedankensammlung einer meiner Frauen



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